Digitalisierung in kleinen Schritten meistern
Veröffentlicht am: 12.06.2017 | Geschrieben von: Tobias Oertel
Digitale Transformation in sozialen Initiativen – wie können wir das gemeinsam schaffen? In diesem Beitrag erzählen wir Euch, wie unsere Community und wir Euch bei digitalen Projekten unterstützen und wie die ersten Schritte aussehen.
Bei uns werden seit ungefähr einem Jahr verstärkt Projektvorschläge von sozialen Organisationen eingereicht, die Unterstützung bei digitalen Projekten benötigen. Gleichzeitig fragt unsere kreative Community genau nach solchen Projekten und gibt erforderliche Fähigkeiten auf ihren Profilen an. Auf youvo.org sind nicht nur Kreative mit Fähigkeiten in den Bereichen Design, Kommunikation und Medien angemeldet, sondern auch Expert*innen in den Bereichen Webentwicklung, Online Marketing und Suchmaschinenoptimierung. Das ist nicht verwunderlich, schließlich sind beide Bereiche eng miteinander verbunden.
Wir haben uns deshalb gefragt, wie wir das Potenzial von projektbasiertem Engagement im Digitalbereich nutzen können, um die digitale Transformation im sozialen Sektor gemeinsam voranzutreiben.
Wie können wir Euch bei digitalen Projekten unterstützen?
Zuerst ist es wichtig sich bewusst zu machen, was Digitalisierung im Kontext der eigenen Organisation eigentlich bedeuten kann.
In unserem letzten Blogartikel findet Ihr eine kleine Einführung zu dem Thema.
So ist es für soziale Initiativen nicht immer sinnvoll, umfangreiche Apps oder Online-Plattformen zu entwickeln oder auf jedem Social Media-Kanal präsent zu sein. Viel wichtiger ist es beispielsweise, sich über die eigenen Zielgruppen bewusst zu sein und deren bestehende Kanäle (on- und offline) gut zu kennen. Dabei gilt: Qualität vor Quantität. Wenn Ihr wisst, auf welchen Kanälen potentiell Interessierte erreicht werden können, konzentriert Euch lieber auf den erfolgversprechendsten und positioniert und vernetzt Euch dort kompetent und kontinuierlich, anstatt überall mit beliebigen Inhalten aufzutauchen.
Was ist sinnvoll für Euch und steigert langfristig Eure soziale Wirkung?
Zuerst ist eine kritische Betrachtung des Status quo notwendig: Was machen wir gerade schon und wie kommt das an?
Was sind unsere kurz- und langfristigen Ziele als Organisation? Wie lassen sich diese mithilfe digitaler Möglichkeiten erreichen?
Digitalisierung heißt nicht jedem Hype hinterherzulaufen, sondern sich kritisch mit den Trends und Möglichkeiten auseinanderzusetzen und zu überlegen was wirklich notwendig ist, um die soziale Wirkung meiner Organisation zu vergrößern.
Digitalisierung heißt nicht jedem Hype zu folgen, sondern sich kritisch mit den Trends und Möglichkeiten auseinanderzusetzen.
Dafür ist es notwendig, auch mal einen Schritt zurückzutreten und die eigene Arbeit aus einer neuen Perspektive zu betrachten: Was wollen wir in der Zukunft erreichen, wie wollen wir miteinander arbeiten und wie können uns die digitalen Möglichkeiten dabei helfen?
Nicht nur für die Analyse der Chancen, sondern auch um den Umfang der digitalen Projekte besser einschätzen zu können und einen Überblick über die notwendigen Arbeitsschritte und Kompetenzen zu gewinnen, ist es sinnvoll, sich jemanden an die Seite zu holen.
Wir führen deshalb eine neue Projektkategorie ein:
Beratungs-Projekte
Um digitale Projekte überhaupt planen zu können, braucht es zuerst einen Überblick über die bestehenden Möglichkeiten und deren Vor- und Nachteile. Müssen wir selbst etwas neues entwickeln oder gibt es dafür bereits gute digitale Werkzeuge? Brauchen wir wirklich eine neue Kommunikations-App oder deckt Whatsapp oder Telegram nicht genau das ab, was unsere Zielgruppe benötigt?Welche Unterschiede gibt es bei bestehenden Werkzeugen? Und welche Lösung ist am besten für die Ziele unserer Organisation geeignet? Außerdem ist es bei der Planung eines digitalen Projekts unverzichtbar, einzuschätzen welchen Umfang es haben wird und welche Kompetenzen und Ressourcen notwendig sind, um das Projekt umzusetzen.
Durch Beratungs-Projekte können konkreten Fragestellungen zum Digitalbereich und ein Überblick über die bestehenden Möglichkeiten mit Freiwilligen aus der youvo-Community per Telefon, Skype oder Hangout oder auch persönlich besprochen werden. So startet Ihr gut informiert in die Umsetzung.
Digitale projektbasierte Aufgaben
Viele digitale Projekte können projektbasiert mit Freiwilligen aus der youvo-Community umgesetzt werden. Ob es um eine neue Wordpress-Seite geht oder das Einrichten von Google Ad Words, bis hin zu Social Media Content und der Implementierung von Newsletter-Tools, auf youvo.org findet ihr Kreative, die gemeinsam mit Euch eine Lösung finden.
Wichtig ist hier, dass es sich bei den digitalen Projekten oft um eine Mischung aus Beratung und Umsetzung handelt. Im besten Fall kann die soziale Organisation die Aufgaben das nächste Mal bereits selbst erledigen.
Für digitale Projekte müssen nicht alle Kompetenzen, die für die Umsetzung notwendig sind in der sozialen Organisation vorhanden sein. Solange die Aufgabe projektbasiert gedacht wird, können die notwendigen Kompetenzen durch Freiwillige in die Organisation gebracht werden.
Um eine langfristige digitale Perspektive für die eigene Organisation zu schaffen, ist es erforderlich, dass digitale Kompetenzen und entsprechendes Wissen in der Organisation vorhanden sind oder es einen schnellen Zugang zu digitalen Kompetenzen und Wissen gibt. Das kann zum Beispiel durch ein gutes Netzwerk aus freiwilligen Unterstützer*innen und Freelancer*innen mit den benötigten Fähigkeiten funktionieren.
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